:: Grasshoppers - FC Zürich

Endlich war der Abend des 3. März da. Soviel wie seit Langem nicht mehr wurde im Vorfeld über ein Derby diskutiert und geschrieben. Der Vorplatz des Hardturms füllte sich langsam. Das Spiel sollte beinahe ausverkauft werden. Die offizielle Zuschauerzahl wurde, wie im Cup wegen der Einnahmeteilung Tradition ist, mit 11'200 viel zu tief angegeben. In der Ferne konnte man rund eine Stunde vor Spielbeginn das Krachen von Knallkörper hören. Jeder wusste, jetzt sind die FCZ'ler da. Doch die grosse Invasion der Fans vom Arbeiterclub sollte ausbleiben. Nur gerade die Stehplatztribüne im Westen war ausverkauft. Das Spiel begann. Zum Intro zeigten die Anhänger der Grasshoppers eine Choreo mit Bezug auf die Filme von "Herr der Ringe". Die Stimmung bei den FCZ-Fans, wie auch bei den GC-Fans war zu Beginn sehr gut. Doch dann geschah das Unfassbare. Nach 11 Minuten lag man mit 0:2 zurück. Ein Alptraum für die Hoppers. Dennoch wurde in der Ostkurve weitergesungen, während im Westen bereits einige Petarden gezündet wurden. Dann riesiger Jubel bei den GC-Fans. Petric erzielte den Anschlusstreffer. Man hatte wieder Hoffnung. Doch im Gegenzug ein weiterer Treffer für den FCZ. Der Alptraum sollte weiter gehen. Dann war Pause. Bei Wiederanpfiff zündeten die FCZ'ler wieder Petarden und Feuerwerk. Das Feuerwerk sollte auch auf dem Platz weitergehen. Eduardo erzielte nach einer Stunde den erneuten Anschlusstreffer. Wieder riesiger Jubel im Osten. Und wieder ein Treffer im Gegenzug für den FCZ. Der Alptraum ging weiter. Dann kam es noch schlimmer für GC. Der FCZ setzte nach und konnte zwei Minuten später zum 2:5 einschieben. Das Debakel war endgültig da. Die ersten Hoppers verliessen frustriert das Stadion. Der Support wurde jetzt natürlich auch schwächer. Und aus der Westkurve waren die ersten "Finale"-Gesänge zu hören. Was keinem so richtig bemerkt hatte war, dass der Torschütze zum 2:5 wegen übertriebenem Torjubel des Feldes verwiesen wurde. Und so konnte GC den Druck aufs gegnerische Tor erhöhen. In der 83. Minute gelang dann endlich der Treffer zum 3:5. Zu spät, wie alle dachten. Was man jetzt zu sehen bekam, wurde zum puren Alptraum. Nicht für die Hoppers, sondern für die FCZ'ler. 89. und 90., in diesen Minuten gelang den Grasshoppers der Ausgleich. Der Hardturm stand Kopf. Wirklich keiner hätte an die Wende mehr geglaubt. Zuschauer strömten wieder zurück ins Stadion, weil sie schon gegangen waren. Dann die Verlängerung. Unglaublich guter Support in der Ostkurve. Dann die Erlösung: Nuñez erzielte das siegbringende 6:5. Der FCZ konnte nicht mehr reagieren. Wieder "Finale"-Gesänge, aber diesmal vom Osten. Bis zum Schluss feierten die Fans ihre Lieblinge. Petarden wurden nun auch in der Estrade Ost gezündet. Dann war das unglaubliche Spiel aus. Ein riesiger Jubel, so wie man es wohl seit dem legendären 4:2 gegen Wil nicht mehr im Hardturm gehört hatte, brandete durchs Stadion. Einige Fans feierten diesen Sieg noch lange in die Nacht hinein. Nach dem Spiel bildete sich auf dem Vorplatz noch ein Mob von ungefähr 60 Leuten. Nennenswertes passierte aber nicht mehr.